Leseempfehlung: Wie AI die Demokratie unterwandert

– und was sich dagegen tun lässt. Von Mark Coeckelbergh

In welchem Verhältnis stehen künstliche Intelligenz (KI, englisch: artificial intelligence, kurz AI) und Demokratie zueinander? Kann eine Technologie, die von wenigen Techkonzernen entwickelt wird, demokratischen Prinzipien entsprechen? Wer entscheidet, in welche Richtung deren Entwicklung gehen soll? Deutet sich gegenwärtig nicht bereits an, dass AI vor allem ein hervorragendes Mittel zur Manipulation und Desinformation ist? Untergräbt AI die Grundlagen und Werte unserer Demokratie?

In „Why AI undermines Democracy and what to do about it” verspricht der aus Belgien stammende Technikphilosoph Mark Coeckelbergh Antworten auf diese und weitere Fragen. Warum ich das Buch empfehle, obwohl ich es mit großer Skepsis gelesen habe, erzähle ich im folgenden Beitrag.

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Objektiv – oder wie gewaltbereit sind unsere Augen?

Kommt es mir nur so vor oder häufen sich tatsächlich die Fälle, in denen Jugendliche zu Gewalttätern werden – die ihre Taten häufig auch noch filmen? Wenn man sich einmal an einem Thema festgebissen hat, ist man nur noch bedingt tauglich, dessen Vorkommen und Bedeutung realistisch einzuschätzen.

In „Objektiv – Nutze die Zeit, bevor s i e dich benutzen“ geht mein Protagonist der Frage nach, wie weit das tägliche Starren auf Bildschirme und durch Objektive oder Smartphonelinse unsere Sinne bereits manipuliert und unsere Wahrnehmung vom inneren Empfinden getrennt hat. Der folgende Auszug stammt aus dem Roman; ein Klick auf die Grafik führt euch zur Inhaltsbeschreibung.

Demokratisiert KI die Kunst?

Ich habe schon viel Eigenartiges über trainierte Software gelesen. Bisher dachte ich, das Dümmste sei, sie als künstliche „Intelligenz“ zu bezeichnen. Aber irgendwer setzt halt immer noch einen drauf. Und so steht in meiner persönlichen Rangliste nun die Aussage auf Platz 1, KI „demokratisiere“ die Kunst. Was ich aus welchen Gründen darüber denke, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

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Me and ChatGPT – Geschichten aus dem Nähkästchen

Während „Wie der Tod ins Leben kam“ noch darauf wartet, veröffentlicht zu werden, bereite ich mein nächstes Buch vor. Ich wollte nämlich schon lange eine deutsche Grammatik schreiben. Und teste jetzt endlich, ob mir das gelingt. Denn es soll natürlich eine Grammatik sein, die einen gewissen Mehrwert hat – insbesondere für Lehrende, die zum ersten Mal Deutsch unterrichten. Ich kann mich nämlich noch gut an die Zeit erinnern, in der ich selbst in diesen Tümpel des Nicht-Wissens sprang – und das, obwohl ich Sprach- und Literaturwissenschaften studiert habe.

Für die Fleißarbeit nutze ich die kostenlose Version von ChatGPT – und was soll ich sagen, die Software lernt eine Menge von mir. 🙂 Allerdings nur mit viel Hin und Her, wie der folgende Auszug aus einem „Diskussionsverlauf“ zeigt:

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Von der Verschriftlichung der Welt zu ihrer Codierung

Literalisierung verstehen, um Digitalisierung zu begreifen

Nicht die Technik wird über unser Leben entscheiden – was sind schon ein Smartphone oder eine künstliche Intelligenz, die keiner benutzt? –, entscheidend ist die Frage der Kultur.“

Richard David Precht 

Automatisierung, Roboterisierung, künstliche Intelligenz, Datenschutz, autonomes Fahren, Unzufriedenheit mit dem Breitbandausbau – das sind die Themen, die zumeist diskutiert werden, wenn es um Digitalisierung geht. Wir alle wissen, dass wir uns in einem tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbruch befinden. Aber was verstehen wir davon, wie die „digitale Transformation“ uns persönlich verändert und noch verändern wird?

In diesem Beitrag möchte ich mich nicht mit den vieldiskutierten Themen befassen. Stattdessen nehme ich die Digitalisierung persönlich. Meine Frage ist: Wie wird sich die technische Revolution auf jeden Einzelnen von uns auswirken? Wie verändert sie ganz konkret die Art, wie wir sehen und hören, denken und fühlen, uns selbst und andere wahrnehmen? Wie wirkt sie sich auf unsere Art, die Welt zu beschreiben und uns selbst darin zu verorten aus? Und nützt es wirklich etwas, den Computer auszuschalten, die Social Media zu meiden und das Smartphone aus der Hand zu legen, um sich diesem Wandel zu entziehen – so man dies denn möchte?

Ich nähere mich diesen Fragen, indem ich den Prozess der vom Buchdruck ausgelösten Laienliteralisierung beschreibe, der eine gesellschaftliche Transformation in Bewegung setzte, die dem, was wir heute erleben, verblüffend ähnelt.

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Leseempfehlungen und Hintergrundmaterial zu meinem Roman: Objektiv – nutze die Zeit, bevor s i e dich benutzen

In meinem Roman „Objektiv – Nutze die Zeit, bevor sie dich benutzen“ versucht der Protagonist, Alexander Weinberg, eine sogenannte Empathie-Brille zu entwickeln. Mithilfe dieser Brille sollen Gaffer und Gewalttäter therapiert werden, sodass sie Empathie mit ihren Opfern empfinden.

Als ich den Roman zu schreiben begann, war ich noch davon überzeugt, dass ich mir all das nur ausgedacht hatte. Wie groß war daher mein Erstaunen, als ich während der Recherchen entdecken musste, dass all das, was ich mir zusammenfantasierte, tatsächlich bereits stattfand. Dies gilt nicht allein für den Traum, eine Empathie-Brille schaffen zu können. Es gilt auch für die weitergehenden Versuche, Menschen mithilfe von VR und AR in Form von Kontaktlinsen, Brain-Computer-Schnittstellen oder über Proteine zu manipulieren. Die folgende Leseliste gibt einen kleinen Einblick in die Schriften und Medien, die ich vorbereitend durchforstete.

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Sind Computer die besseren Menschen? Ein Streitgespräch zwischen Joseph Weizenbaum und Klaus Haefner

Dreißig Jahre ist es her, dass Joseph Weizenbaum und Klaus Haefner ein Streitgespräch führten, das in Buchform vom Piper-Verlag veröffentlicht wurde. In diesem Beitrag, den ich bereits 2019 zum ersten Mal veröffentlichte, stelle ich ihre Positionen einander gegenüber, denn letztlich berühren sie bereits alle Grundfragen, die uns auch heute noch beschäftigen.

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Rosen sind rot, Veilchen sind blau, was ChatGPT schreibt, interessiert keine S..

War ja klar, dass ich es irgendwann probieren musste. ChatGPT heißt das neue Spielzeug, von dem der eine oder die andere behauptet, es sei eine künstliche Intelligenz, die wissenschaftliche Texte ebenso rasch und stilsicher verfassen könne wie Kunstwerke, Gedichte oder Blogbeiträge.

In den vergangenen Monaten lief eine massive Werbekampagne für das Programm, das derzeit noch kostenlos angeboten wird. Millionen Menschen sollen sich registriert haben, was immer mal wieder dazu führt, dass die Seite den Ansturm nicht mehr bewältigen kann. Gestern bin ich aber durchgekommen und habe der Software vier Aufgaben gestellt. Welche das waren und was dabei herauskam, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

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Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit

Über Walter Benjamins Essay und dessen Bedeutung für die Gegenwart

Knapp 40 Seiten umfasst Walter Benjamins berühmter Aufsatz zur technischen Reproduzierbarkeit von Kunstwerken. Trotz dieser Kürze gilt er als „Gründungsdokument der modernen Medientheorie“.

Benjamin befasst sich darin mit der Frage, wie die Möglichkeit, Kunstwerke unendlich zu reproduzieren, unsere Wahrnehmung von Kunst und unsere Bewertung und Interpretation von Wirklichkeit verändert.

Der Aufsatz entstand 1936, als Benjamin selbst sich bereits ins Exil flüchten musste, also vor dem Hintergrund des sich zum Massenphänomen entwickelnden Faschismus. Doch die Fragen, die er stellt und zu denen er anregt, sind auch fast neun Jahrzehnte noch aktuell.

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Läuft bei uns: Chinas „Social Scoring“

Über den linken Traum, das chinesische Volk (und das eigene) durch Totalüberwachung umzuerziehen

Frohe Botschaften aus Beijing: Die Luft ist rein, die Menschen sind glücklich, die Armut ist besiegt und derzeit diskutieren freie Bürger munter über ein neues Sozialpunktesystem, auf das sich 80 % der Teilnehmer an einer Umfrage schon wahnsinnig freuen.

So und noch absurder wurde am 11.04.2019 in einer Bremer Kirchengemeinde das Social Scoring vorgestellt, das China ab 2020 landesweit einführen wird. Eingeladen hatte laut Gemeindeblatt das Bremer Friedensforum. Tatsächliche Veranstalter waren aber die Studiengruppe China Bremen und das Konfuzius-Institut Bremen sowie weitere sich politisch eher links verortende Gruppierungen.

Meine eigene Haltung zu solchen Überwachungssystemen gründet auf klarer Ablehnung, dennoch habe ich mich überzeugen lassen, mir die Argumente „pro“ wenigstens mal anzuhören: „Wir brauchen aus dem ‚Reich der Mitte‘ mehr solide Informationen und bei uns eine unvoreingenommene Diskussion!“, hieß es in der Ankündigung. Neugierig auf diese Informationen und eine unvoreingenommene Diskussion machte ich mich auf den Weg. Warum ich mich im Nachhinein schäme, an einem solchen Spektakel überhaupt teilgenommen zu haben, erfahrt ihr im folgenden Beitrag.

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