Objektiv – oder wie gewaltbereit sind unsere Augen?

Kommt es mir nur so vor oder häufen sich tatsächlich die Fälle, in denen Jugendliche zu Gewalttätern werden – die ihre Taten häufig auch noch filmen? Wenn man sich einmal an einem Thema festgebissen hat, ist man nur noch bedingt tauglich, dessen Vorkommen und Bedeutung realistisch einzuschätzen.

In “Objektiv – Nutze die Zeit, bevor s i e dich benutzen” geht mein Protagonist der Frage nach, wie weit das tägliche Starren auf Bildschirme und durch Objektive oder Smartphonelinse unsere Sinne bereits manipuliert und unsere Wahrnehmung vom inneren Empfinden getrennt hat. Der folgende Auszug stammt aus dem Roman; ein Klick auf die Grafik führt euch zur Inhaltsbeschreibung.

Gaffen, draufhauen, filmen: Kinder und Jugendliche als Täter und Opfer einer Wirklichkeit, die wir geschaffen haben

In meinem Roman „Objektiv – Nutze die Zeit, bevor s i e dich benutzen“, geht es ums Gaffen und Prügeln, um Kinder und Jugendliche, die zu Tätern werden und sich selbst dabei filmen. Der folgende Auszug stammt aus einer Szene, in der Alexander und Finnya, die Protagonisten, Aufnahmen betrachten, die Jugendliche ins Netz gestellt haben und auf denen zu sehen ist, wie sie ihre Opfer quälen:

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Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit

Über Walter Benjamins Essay und dessen Bedeutung für die Gegenwart

Knapp 40 Seiten umfasst Walter Benjamins berühmter Aufsatz zur technischen Reproduzierbarkeit von Kunstwerken. Trotz dieser Kürze gilt er als „Gründungsdokument der modernen Medientheorie“.

Benjamin befasst sich darin mit der Frage, wie die Möglichkeit, Kunstwerke unendlich zu reproduzieren, unsere Wahrnehmung von Kunst und unsere Bewertung und Interpretation von Wirklichkeit verändert.

Der Aufsatz entstand 1936, als Benjamin selbst sich bereits ins Exil flüchten musste, also vor dem Hintergrund des sich zum Massenphänomen entwickelnden Faschismus. Doch die Fragen, die er stellt und zu denen er anregt, sind auch fast neun Jahrzehnte noch aktuell.

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