Tanzverbot an Karfreitag? Warum nicht?

Natürlich kann man am Karfreitag darüber streiten, ob die Kirche, vertreten durch den Staat, das Recht hat, Menschen das Tanzen zu verbieten. Es gibt gute Argumente dafür und dagegen. Letztlich scheint es mir aber eine sehr triviale  Sicht auf die Dinge zu eröffnen.

Ich selbst glaube nicht an die Wiederauferstehung, sehr wohl aber an die tiefe Wahrheit, die die Leidensgeschichte, die Passion Christi, offenlegt. Denn sie handelt von einem, der von seinen Freunden missverstanden und verraten wurde. Sie zeigt die Angst und Scham derer, die zu feige waren, sich zum Freund zu bekennen, und sie vermittelt die Schamlosigkeit jener, die sich an Gewalttaten berauschen und sich nicht sattsehen können daran.

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Ostern oder die ewige Frage: Wann ist der Mensch tot?

In wenigen Tagen feiert die Christenheit Ostern und damit die Wiederauferstehung eines Totgeglaubten. In “Wie der Tod ins Leben kam” gehe ich auch auf die Entstehung dieses Glaubens an die Wiederauferstehung ein, die meiner Ansicht nach dazu geführt hat, dass eine wunderbare Begebenheit zu einem Wunder hochstilisiert wurde. Mit der Folge, dass gerade die “Botschaft” Jesu in ihr Gegenteil verkehrt wurde. Denn die Hoffnung derer, die an die Wiederauferstehung glauben, richtet sich letztlich auf einen jenseitigen Gott, statt auf Menschen, die jetzt und hier dessen Wirkmacht bewahrheiten.

Schmähe ich dadurch den christlichen Glauben? Verbünde ich mich mit jenen, die darin nur etwas Lächerliches sehen wollen? Das liegt nicht in meiner Absicht. Nicht der Glaube wird geschwächt, wenn man die Ereignisse anders einordnet, sondern die Macht jener, die die Deutungshoheit darüber an sich gerissen haben. Deshalb gebe ich im Folgenden einen Auszug aus dem dritten Kapitel wieder, das vom Sterben und vom Tod in der christlichen Literatur des frühen Mittelalters handelt. Und ich wünsche euch allen frohe und gesegnete Ostern!

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Goethe über das Sterben

Heute vor 192 Jahren starb Johann Wolfgang von Goethe, also am 22. März 1832. Goethe ist vielen wohl als Dichter bekannt, den irgendwie alle feiern, den aber keiner gern gelesen hat.

Doch Goethe war nicht nur Dichter, er war auch Staatsmann, Geheimrat, Naturfoscher, leitete eine Bergwerks- und Wasserkommission und hatte viele weitere Ämter inne. Das Beste, was Goethe in seinem Leben herausgefunden hat, durfte er – seinen eigenen Worten gemäß – ohnehin nicht sagen. In meinem Sachbuch “Wie der Tod ins Leben kam” habe ich ihm ein Kapitel gewidmet, in dem ich seiner Auffassung vom Sterben nachgehe. Einen Auszug daraus stelle ich im Folgenden vor.

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Der Arten des Sterbens sind viele – Leseprobe

Gestern durfte ich mich nicht nur über mein neues Buch freuen, sondern auch über Zuspruch und Glückwünsche, für die ich mich ganz herzlich bedanken möchte. Für alle, die noch unsicher sind, ob sie das Büchlein kaufen sollen, habe ich im Folgenden eine kleine Leseprobe zusammengestellt. Also schaut gern rein und überlegt dann in Ruhe.

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Der Arten des Sterbens sind viele

Aber es gibt nur ein Leben: Deines | Neuerscheinung

Alles neu macht der Mai – aber auch der März hat in diesem Jahr schon einiges zu bieten. Für mich bringt er in doppelter Hinsicht eine Premiere mit sich, denn ich habe zum ersten Mal ein Buch über Storyone veröffentlicht, eine Erzählplattform, die in Kooperation mit Thalia in diesem Jahr einen Buchwettbewerb veranstaltet.

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Endlich fertig – wie ein neues Buch ins Leben kam

War es wirklich noch Juni und damit gerade Sommeranfang, als ich das Schlusswort zur ersten Fassung von „Wie der Tod ins Leben kam“ schrieb? Ich kann es selbst kaum fassen. Andererseits – ich schreibe, recherchiere, korrigiere, lektoriere, verwerfe, kümmere mich ums Layout … nur die Covergestaltung delegiere ich mittlerweile, denn davon verstehe ich wirklich null. Und daneben habe ich ja auch noch einen bezahlten Job – sodass ich in den letzten Wochen oft mal wieder 12 Stunden täglich am Schreibtisch saß, um einerseits meinem Broterwerb und andererseits meiner Leidenschaft nachzugehen.

Sage und schreibe fünf Tage habe ich allein dafür gebraucht, einen Klappentext mit weniger als 200 Wörtern zu formulieren, eine der Aufgaben einer Selfpublisherin, die ich am meisten hasse. Aber zumindest für mich selbst hat es sich gelohnt – denn nichts lehrt einen so viel über das eigene Buch wie der Versuch, es in wenigen Zeilen zusammenzufassen. Wer weiß, vielleicht beginne ich das nächste einfach damit?

Fürs Cover kamen dieses Mal nur zwei Motive in die engere Auswahl, nämlich diese:

In das dunkle Cover habe ich mich sofort verschossen. Und mir damit ordentlich Schelte von meiner Cover-Gestalterin zugezogen. Immerhin weiß sie jetzt, woher die Bezeichnung „Kunden aus der Hölle“ kommt. 😊  Aber trotz ihrer Jugend hat sie sich durchgesetzt. Oder vielleicht auch deshalb, weil ich so großes Vertrauen in sie habe.

Wahnsinnig viel Zeit kostet es natürlich auch, so ein Buch zu formatieren. Am Anfang stellen sich immer dieselben Fragen … wie ging das noch mal mit den Seitenzahlen – wenn sie erst auf Seite 3 oder Seite 5 beginnen sollen? (Spoiler: Umbruch „nächste Seite einfügen“ und die beiden Abschnitte voneinander trennen.) Welche Schriftart ist geeignet, welche Vorgaben gibt es bezüglich der Seitenränder und des Druckformats, welche Zeilenabständige benötige ich, damit das Buch fein lesbar ist, aber der Preis nicht unnötig in die Höhe steigt?

Und dann diese doofen Einrückungen am Beginn der Absätze … die hasse ich mindestens so sehr wie Klappentexte, bringen sie doch nichts als Unruhe ins Gesamtbild. Keine Hurenkinder und Schusterjungen übriggeblieben? Irgendwo noch ein Trennzeichen, das da nicht hingehört? „Ebenda“ und „Vergleiche“ groß- oder kleinschreiben? Seitenzahlen bei Zitaten angeben oder nicht? Schließlich ist es ja kein Fachbuch mehr, sondern ein Sachbuch. Auch schön bei einem Manuskript, das unendlich viele Zitate aus Zeiten vor der Rechtschreibreform enthält: die Korrekturvorschläge von Word einarbeiten – oder eben nicht. Einige Hundert waren es bei jedem Durchgang. Da wünscht man sich doch glatt ins 16. Jahrhundert zurück, als jeder noch schreiben durfte, wie ihm gerade der Sinn danach stand.

Und wenn man alles fertig hat? Schaut man’s durch und entdeckt hier noch eine Kleinigkeit, dort noch ein Detail … und beginnt von vorn, weil sich mit jeder verfluchten Änderung auch wieder was auf den Folgeseiten verschiebt. Fiel mir dann auch auf, nachdem ich den ersten Probedruck bestellt hatte. Denn da war plötzlich dieser hässliche Trennstrich und diese eine Zeile, die einfach sonstwohin gerutscht war. Die Abstände zwischen den Absätzen waren viel zu groß. Die Schriftart wirkte gedruckt auch ganz anders als am Monitor. Also noch einmal alles sichten, anpassen, Manuskript erneut hochladen und hoffen, dass beim nächsten Mal alles anders und besser wird.

Bin ich jetzt stolz oder unendlich froh? Weder noch. Ich bin zufrieden. Ich habe getan, was ich konnte, wenn auch viel zu spät. Alles andere liegt jetzt nicht mehr in meiner Hand. Außer die Frage: Was kommt als Nächstes? Und da habe ich schon so eine Ahnung …

Mein Dank gilt allen, die mich durch diese Phase begleitet haben. Auch die Gewinnerinnen der Verlosung sind bereits bestimmt – ihr bekommt also bald Post von mir. Und sobald ich mich davon überzeugt habe, dass jetzt wirklich keine Zeilen mehr verrückt sind, folgt an dieser Stelle natürlich die inhaltliche Vorstellung. Denn von einem bin ich überzeugt: Es ist ein gutes und ein wichtiges Buch geworden. Und das ist es doch, was am Ende zählt.

Erhältlich ist “Wie der Tod ins Leben kam” ab sofort über epubli oder die bekannten Verkaufsstellen online und offline. Zur Pressemitteilung gelangt ihr über diesen Link (PDF-Download, öffnet sich in einem neuen Tab).

Wie der Tod ins Leben kam …

so lautet der Arbeitstitel des Buches, an dem ich gerade arbeite. Und heute ist ein besonderer Tag, denn ich habe die Schlussbemerkung geschrieben. Das bedeutet zwar noch nicht, dass das Buch bereits fertig ist. Noch lange nicht, denn jetzt beginnt die zweite Phase des Überarbeitens und Prüfens. Aber immerhin weiß ich spätestens jetzt, dass ich das Buch in absehbarer Zeit veröffentlichen kann. Und darauf freue ich mich natürlich schon sehr.

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Der Tod ist kein Anfang des Sterbenden

Vielleicht ist der unfaßbare Augenblick, in dem wir vom Leben zum Tod übergehen, unsere arme Ewigkeit.“

(Arthur Schnitzler: „Sterben“)

Gedanken über das Sterben und die Unterscheidung von Tod und Todeszeitpunkt anlässlich der Bielefelder Tagung zum Thema: Über die Wichtigkeit, tot zu sein –  die Tote-Spender-Regel und die Ethik der Transplantationsmedizin.

Diesen Beitrag habe ich 2013 zum ersten Mal veröffentlicht, ich nehme ihn hier erneut auf, da aktuell wieder über die Widerspruchslösung diskutiert werden soll und sich das Gerücht hartnäckig hält, dass Organe Toten, also Verstorbenen, entnommen würden.

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