Maya Angelou zum Geburtstag

Heute ist der Geburtstag von Maya Angelou, die so viele Berufe und Talente hatte, dass man viele Zeilen damit füllen könnte, sie aufzuzählen. Bekannt dürfte sie in Deutschland vor allem als Schriftstellerin sein. Aufgewachsen in den 1930er Jahren hörte sie nach einem traumatischen Erlebnis für mehrere Jahre auf zu sprechen. Doch irgendwann entdeckte sie die Lyrik als Ausdrucksmittel, das ihrem kämpferischen wie ihrem poetischen Lebensgefühl entsprach.

Das folgende Zitat stammt aus dem Gedicht “Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt”. Denselben Titel trägt auch Angelous Autobiografie. Eine vorschnelle Interpretation wird zu dem Schluss kommen, dass Angelou in ihrem Gedicht den freien Vogel, der es wagt, die Freiheit zu leben, dem gefangenen Vogel vorzieht, der nur von der Freiheit singt. Doch so einfach scheint mir dessen Aussage nicht.

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Welttag der Poesie

Heute ist Welttag der Poesie und natürlich beteilige ich mich gern daran, der Welt ein Gedicht zu schenken. Dabei schreibe ich selbst nur noch selten Gedichte, meistens dann, wenn ich versuche, mir “ein Bild” von etwas zu machen, das nicht in e i n Bild passt. Der Versuch, meinen Gedanken eine Form zu geben, hilft mir dann, zumindest einen Ausschnitt zu finden, der in sich geschlossen scheint.

Das Gedicht “Allen Kriegern im Namen Gottes” schrieb ich bereits vor vielen Jahren. Heute habe ich es wieder hervorgeholt und einige kleine Änderungen vorgenommen – denn auch das zeichnet meine Sichtweise auf Texte aller Art aus: Sie sind niemals fertig, lassen sich immer wieder erneuern, hinterfragen, variieren.

“Allen Kriegern im Namen Gottes” und weitere Gedichte sowie Fotografien von mir findet ihr auch in meinem Gedichtband Atem Sein. Aktuell ist das Buch jedoch nicht verfügbar, da ich es neu herausbringen werde.

Glaube, Liebe, Hoffnung – sind es drei?

In meinem Gedichtband “Atem Sein” geht es um das Dreigespann von Glaube, Liebe und Hoffnung. Denn die Gedichte entstanden zu einer Zeit, als ich mich intensiv mit der Frage befassen musste, ob ich nun eigentlich an Dendaoben glaube oder nicht.

Eine klare Antwort darauf zu geben, fällt mir bis heute nicht leicht. Denn tatsächlich bin ich im tiefsten kindlichen Herzen gläubig, aber kein bisschen religiös. Und natürlich schilt mein Verstand unablässig mit mir, wenn ich mich über all seine Zweifel hinweg bei dem bedanke, der alles geschaffen und uns vertrottelte Menschen mitten hinein platziert hat. Und der immer mal wieder seine schützende Hand über mich hält, auch ohne, dass ich ihn darum bitte.

Davon abgesehen glaube ich, dass es IHM ohnehin nicht so wichtig ist, ob wir jetzt glauben oder nicht, denn ER kennt ja die Wahrheit. Viel wichtiger ist es doch für uns, wie wir aufs Leben schauen und wodurch wir Mut und Hoffnung schöpfen – durch unseren Glauben, unsere Art zu lieben oder auch aus dem, worauf wir hoffen. Sofern sich diese drei Weisen, in der Welt zu sein, überhaupt voneinander abgrenzen lassen.

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Buchempfehlung: Junge Dichtung aus Lettland.

Zweisprachiges Lesebuch Deutsch/Lettisch. Übersetzungen von Kristaps Grasis. Verlag hochroth.

Was zeichnet die Dichtung eines Landes, einer Sprache aus? Gibt es Gemeinsamkeiten, ein verbindliches Thema? Als Rezensentin muss ich mich vielleicht gerade vor verallgemeinernden Aussagen hüten, die letztlich nur zeigen, was ich wahrgenommen, welchen Gedichten und Geschichten ich besondere Aufmerksamkeit geschenkt habe. Die Lektüre dieses kleinen, aber vielseitigen Gedichtbandes mit Werken zeitgenössischer Dichter und Dichterinnen aus Lettland bestätigt mir das einmal mehr. Doch greifen wir nicht vor.

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