so lautet der Arbeitstitel des Buches, an dem ich gerade arbeite. Und heute ist ein besonderer Tag, denn ich habe die Schlussbemerkung geschrieben. Das bedeutet zwar noch nicht, dass das Buch bereits fertig ist. Noch lange nicht, denn jetzt beginnt die zweite Phase des Überarbeitens und Prüfens. Aber immerhin weiß ich spätestens jetzt, dass ich das Buch in absehbarer Zeit veröffentlichen kann. Und darauf freue ich mich natürlich schon sehr.
Schließlich hat diese Veröffentlichung eine lange Vorgeschichte. Dazu gehörte, dass sie erst bei einem Verlag landete, der Promotionsschriften – denn das war sie ursprünglich – veröffentlicht, sich aber keinen Deut darum kümmerte, sie auch zu bewerben und zu verkaufen. Dieser erste Verlag ging schließlich pleite und mein Buch wanderte in einen akademischen Verlag, der aber so hohe Preise aufruft, dass ich selbst es mir wohl lieber aus der Bibliothek ausgeliehen hätte.
Nach vielen Jahren habe ich mir die Rechte an der Veröffentlichung dann zurückgeholt und arbeite nun daran, das Manuskript so umzuschreiben, dass es auch für Menschen, die ohne universitären Background Freude am Lesen haben, verständlich und unterhaltsam ist.
Der ursprüngliche Titel lautete: Die Angst vor dem Dunkel des Brunnens. Grenzerfahrung, Sterben und Todesnähe in der deutschsprachigen Literatur. Dem entsprechend war das Buch thematisch seeeehr breit angelegt. In der neuen Version soll es nun stärker zugespitzt sein auf eine zentrale Frage: Was kommt zuerst, der Tod oder das Sterben? Und warum eigentlich sprechen wir ständig über den Tod – der am Ende nur ein Konstrukt ist – und so selten über das Sterben?
Ausgangspunkt bilden zwei Theorien, die sich aus meiner Sicht selbst widerlegen. Da ist zum einen die Annahme, dass es so etwas wie Nahtod-Erfahrungen geben könnte. Damit dies möglich wäre, müsste man aber Todesnähe messen können, was ich für Unsinn halte. Wobei ich natürlich nicht die Erfahrung an sich bestreite – die lässt sich über viele Jahrhunderte nachweisen. Nur eben nicht als Nahtod-Erfahrung, sondern als Lebenserfahrung.
Auch das Konstrukt “Hirntod” bildete den Hintergrund für meine Recherchen in der deutschsprachigen Literaturgeschichte. Denn während dem Nahtoderlebnis der wirkliche Tod abhanden gekommen ist, fehlt es bei der Definition des Hirntodes am Sterbenden, am konkreten Subjekt, das sein Sterben erleidet.
Beide Phänomene bilden aber wie gesagt nur den Ausgangspunkt meines Spaziergangs durch viele Jahrhunderte überwiegend deutschsprachiger Literatur, zu dem ich euch schon bald herzlich einladen whttps://www.epubli.com/shop/wie-der-tod-ins-leben-kam-9783758409707erde. Also drückt gern die Daumen, dass es mit der Überarbeitung nun rascher vorangeht als mit der Neubearbeitung. 😉
UPDATE: Wie der Tod ins Leben kam – über das Sterben und die Inexistenz des Todes ist jetzt erhältlich.