Michael Kastner: Digitalisierung und psychische Gefährdung. Balancen zwischen Chancen und Risiken.

„Digitalisierung und psychische Gefährdung“ lautete das Thema einer Tagung, die 2015 anlässlich des 30jährigen Bestehens des Institutes für Arbeitspsychologie und Arbeitsmedizin stattfand. In den gleichnamigen Tagungsband, den ich euch in dieser Rezension vorstelle, wurden acht Beiträge aufgenommen, die das Thema aus unterschiedlicher Perspektive beleuchten.

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Über die Barbarei der Aufklärung

Gedanken zum Zeitgeschehen auf Basis der Lektüre „Die Dialektik der Aufklärung“ von Horkheimer/Adorno

Starre Grenzziehungen und völkisches Denken auf der einen Seite, die idiotische Idee der totalen Entgrenzung des Individuums, das weder Herkunft noch Gewordensein kennt, auf der anderen. Es ist schwer, sich in diesen aufgeregten Zeiten nicht in die jeweiligen Lager ziehen oder dazwischen aufreiben zu lassen.

Sich klar zu positionieren gegen Gewalt, Hass und Fremdenfeindlichkeit. Sich andererseits nicht gemein zu machen mit jenen, die glauben, dass das vernünftige oder heute das sogenannte wissenschaftliche Denken „wahr“ sei. Die dabei geflissentlich übersehen, dass sie selbst auf dem besten Weg sind, Despoten zu werden, wenn sie jede Kritik an der Macht, die sie verkörpern, und am Denkkollektiv, dem sie angehören, zurückweisen.

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„Jetzt hat man seine Zukunft gesichert. Ich werde Negerprinzessin.“

Zum Bemühen um sprachliche Korrektheit in Kinderbüchern und speziell in Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“

Nein, ich will das Unwort „Neger“ nicht verteidigen. Aber in der Debatte um Pippi Langstrumpf und ihre literarischen Gefährten vermisse ich den Bezug zu dem, was Literatur auszeichnet. Astrid Lindgren schrieb weder Geschichten aus Kolonialherrensicht noch beugte sie sich gönnerhaft zu den jungen Lesern herab, um ihnen die Welt und deren korrekte Begrifflichkeit zu erläutern.

Astrid Lindgren hat Weltliteratur geschaffen. Weltliteratur für Kinder. Das ist etwas anderes, als pädagogisch wertvoll zu texten. Da werden keine Inhalte transportiert. Da darf gelogen werden, dass sich die Balken biegen. Mit dem Ziel zu unterhalten. Und mit dem Ziel, zu entlarven. Denn eine Welt, in der weiße und schwarze Kinder sich ihrer unterschiedlichen Hautfarben bewusst sind, in der sich Nord- und Südseebewohner als „ganz anders“ erkennen und neugierig aufeinander zugehen dürfen, ist leider immer noch eine erlogene Welt.

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Kein Bild sagt mehr als tausend Worte

Ein Bekannter postet ein Video auf Facebook. Ich sehe: Während eines Fußballspiels rollt der Ball ins Aus. Der Balljunge schnappt sich den Ball, hält ihn fest, ein Spieler will den Ball zurück. Der Balljunge rückt ihn nicht raus, wirft sich zu Boden, umklammert den Ball. Ich traue meinen Augen nicht. Ist das ein Balljunge oder ein verrückter Fan, der seine Trophäe für sich behalten will? Dann kommt es noch schlimmer: Der Spieler tritt dem am Boden liegenden Jungen in die Magengegend, der lässt den begehrten Ball daraufhin los und der Spieler trottet zurück aufs Spielfeld.

Arschloch!

Sorry, aber ja, das war meine erste Reaktion. Das hätte es dann auch sein können. Doch irgendwie scheint mir die ganze Situation so absurd. Warum umklammerte der Junge den Ball? Was war da eigentlich los?

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Fortschritt oder mobiler Griff ins Klo? M-WC in Barcelona 2016

Die Menge tobt, es lebe der Fortschritt. Irgendjemand setzt sich eine dieser Brillen auf, mit denen man sich nicht nur zum Idioten macht, sondern auch noch wie einer aussieht. Und was geschieht? O Wunder: „Wenn ich mit dem Kopf nach oben gehe, sehe ich wirklich, was über mir ist. Oder nach unten, nach links, nach rechts, hinter mir!“[i]

Das ist mir im echten (ach nee, das darf man ja so nicht abgrenzen), also im unvermittelt erlebten Raum ja noch nie passiert! Aber noch besser ist natürlich: „Jede Kopfbewegung wird wahrgenommen.“

Klar, und nicht nur die. Und nicht nur von dir.

Heute schon dein Schrittpensum erfüllt?

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Liveschalte zum Attentat

Über die bigotte Berichterstattung öffentlich-rechtlicher Medien

Als in der Türkei geputscht wurde, gab es in den öffentlich-rechtlichen Sendern zunächst kaum eine Reaktion. Während überall auf der Welt live berichtet wurde, konnte man hier gemütlich Musik hören oder den üblichen Serienquatsch anschauen, der einem Abend für Abend von unseren Sendern mit öffentlichem Auftrag so dargeboten wird.

Daran gab es viel Kritik und vielleicht wollte die ARD es gestern (22.07.2016) besser machen. Während des Attentats in München wurde stundenlang live gesendet. Zutage kam dabei kein Hintergrundwissen, wie auch, zu diesem frühen Zeitpunkt. Zutage kam dagegen, wie bigott diese Medien berichten, die Besonnenheit predigen und gleichzeitig Verdachtsmomente in die Welt setzen oder das Unheil herbeireden. Schön skandiert von Aussagen wie: Nichts Genaues weiß man nicht.

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Darüber darf man ja eh nicht reden oder: Wahrheiten erfinden und verbreiten für Anfänger

So testest du, ob du im Besitz der Wahrheit bist

Die Lüge ummantelt sich gern mit zerfaserten und zerfaselten Wahrheiten. Davon leben gegenwärtig zahlreiche wilde Spekulationen, in denen sich jeder lang und breit zu allem und jedem äußert. Um dann zu bedauern, dass man in diesem Lande die Wahrheit ja eh nicht mehr sagen dürfe.

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