Quarantäne

QUARANTÄNE

Eingesperrt im Kokon ihrer Angst, alles verschwindet in allem,

du denkst nicht, du denkst, du denkst nicht mehr,

du weißt die Dinge, Blumen, Pflanzen, Vögel draußen im Garten und kennst doch nicht ihre Namen, siehst die Bäume gleichgültig leben, ein heller Schein,

wie angenehm es wäre, dem Sog nachzugeben, nur zu schauen, statt zu wissen, im Dunkel des Warum,

denke nicht, denke, denke nicht mehr,

lass die Lider fallen, sei müde, gib der Versuchung nach,

denke nicht, denke, denke nicht,

während fern von dir jemand deinem Kind über den Kopf streicht, kannst du immer noch bestellen, packen, zubereiten, verzehren, geschäftig sein,

du kannst streiten und dich versöhnen, leugnen, was nah ist, was sich zwischen dich schiebt und die Welt da draußen, nur

denke nicht, denke, denke nicht mehr,

wenn die Haut sich zernarbt,

sieh, alles Neue beginnt mit einer gierigen Verzweiflung, das Virus ist nur ein Anfang dessen, was uns blüht,

inmitten ihrer Angst, gelenkt, gesteuert, verstrahlt zu sein, manche merkten es früh, aber sie bedachten nicht das Dahinter, das genau genommen ein Mittendrin ist, drum

denke es nicht, nicht jetzt, jetzt nicht denken,

handeln allein, verstehen, ein jeder Bildschirm ist schön, fängt dich ein im kühlen Kalkül, nur mehr Netz aus körperlosen Gedanken zu sein, deshalb

denke nicht, denke, denke nicht mehr.

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