Was inspiriert dich, was gehört in dein ABC der Inspiration – lautete einst die Frage einer Blogparade, an der ich teilnahm. Und das kam dabei heraus:
Mehr lesenAutor: Un.Klar
Wem nützt der Krieg?
„Die F-35 bietet ein einzigartiges Kooperationspotenzial mit unseren Nato-Verbündeten und weiteren Parteien in Europa.“ (Christine Lambrecht)
Es marketrendet unverhohlen aus den Mündern,
vom Frieren twittern sie und von Verzicht,
ein Lob den Waffen von den Vettern und Verkündern,
von den Gewinnlern und der Kriegszunft spricht man nicht.
Buchempfehlung: James N. Frey: Wie man einen verdammt guten Roman schreibt.
Übersetzt von Ellen Schlootz und Jochen Stremmel. Emons-Verlag 1993.
Wie schafft man runde Figuren und wie entsteht eine spannende Story? Was genau ist eine Prämisse, der sich jeder Roman zu unterwerfen hat, und wofür sollte sie gut sein? Warum ist es für geniale oder zumindest talentierte Schreiber oft viel schwieriger, einen Roman zu verfassen, als für disziplinierte Arbeitstiere? Weshalb ist es so wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein, wenn man einen guten Roman schreiben will?
Mehr lesenDas Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit
Über Walter Benjamins Essay und dessen Bedeutung für die Gegenwart
Knapp 40 Seiten umfasst Walter Benjamins berühmter Aufsatz zur technischen Reproduzierbarkeit von Kunstwerken. Trotz dieser Kürze gilt er als „Gründungsdokument der modernen Medientheorie“.
Benjamin befasst sich darin mit der Frage, wie die Möglichkeit, Kunstwerke unendlich zu reproduzieren, unsere Wahrnehmung von Kunst und unsere Bewertung und Interpretation von Wirklichkeit verändert.
Der Aufsatz entstand 1936, als Benjamin selbst sich bereits ins Exil flüchten musste, also vor dem Hintergrund des sich zum Massenphänomen entwickelnden Faschismus. Doch die Fragen, die er stellt und zu denen er anregt, sind auch fast neun Jahrzehnte noch aktuell.
Mehr lesenSein blaues Wunder erleben – oder doch eher hören?
Über den Sinneswandel einer Redensart
Wer sein blaues Wunder erlebt, darf sich sicher auf eine Überraschung gefasst machen. Aber woher stammt die Redensart eigentlich? Warum ist das Blaue unangenehm oder trügerisch? Hat dies wirklich etwas mit dem Handwerk der Tuchmacher zu tun, wie schon oft angenommen wurde? Oder hat das Blau vielleicht noch eine andere, uns heute verborgene Bedeutung?
Mehr lesen6 Tipps zum Texten, die ich nicht mehr hören kann
So lernen Sie besser schreiben. Oder: 10 Tipps, die Ihre Texte verbessern. Oder irgendwas mit einer Zahl, Tipps und besser, einfacher, werbewirksamer. Es kommt der Moment, da verstehst du: Du musst diesem Link im Newsletter nicht folgen. Du weißt eh, was drinsteht. Wolf Schneiders Lebenswerk als Zehnpunkteprogramm. Der kleine Katechismus des Schreibens, der dazu führt, dass alles irgendwie gleich klingt. Verständlich. Kurz. Kein Passiv, kein man. Bildchen rein, Grafiken rein, Füllwörter raus.
Alles richtig, aber … Schreiben ist doch kein Textetöpfern nach Anweisung. Schreiben ist auch nicht die Kunst, Wortketten von gleichförmiger Länge zu basteln. Im Schreiben bilden wir Klänge ab. Die bestenfalls auch noch was bedeuten. Texte, wie ich sie schätze, haben eine Stimme, einen Tonfall. Der – noch einmal bestenfalls – perfekt zu den Inhalten passt. Den der Leser – der aufmerksame Leser – innerlich hört. Und verändert, indem er ihm seine Stimme, seine Lesart beifügt.
Mehr lesenLudwik Fleck: Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache. Buchempfehlung
Wie entstehen wissenschaftliche Tatsachen? Können Tatsachen überhaupt entstehen oder sind sie nicht immer schon vorhanden, bis sie eben jemand entdeckt? Bis beispielsweise ein Krankheitserreger gefunden und damit die Ursache für die Entstehung einer Krankheit nachgewiesen ist? Zeichnet sich Wissenschaft nicht gerade dadurch aus, dass sie sich von Fiktionen und Glaubenssätzen fernhält, dass sie Tatsachen nicht erfindet, sondern auf der Suche nach Erkenntnis vorfindet?
Wie naiv die Annahme ist, dass wissenschaftliche Erkenntnis unabhängig von ihren eigenen Voraussetzungen zu objektiven Tatsachen gelangt, zeigen die erstmals 1935 publizierten Aufsätze Ludwik Flecks, in denen er seine Lehre vom wissenschaftlichen Denkstil und Denkkollektiv erläutert.
Mehr lesenWer Gedichte interpretieren kann, schafft auch die Steuererklärung
Wenn es um unser hoffnungslos veraltetes Schulsystem geht, fällt garantiert der eine Satz: Warum lernen Schüler heute nicht, wie man eine Steuererklärung macht, statt Gedichte interpretieren zu müssen? Was lernt man von einer Gedichtinterpretation?
Die Antwort ist denkbar einfach: Alles. Denn wer gelernt hat, Gedichte zu interpretieren, der schafft auch die Steuererklärung, wird ein erfolgreicher Suchmaschinenoptimierer, lernt mit links Sprachen oder tüftelt sich ins Programmieren ein. Und er fällt nicht auf Fake News oder populistisches Geschwafel rein, egal von welcher politischen Couleur es geäußert wird.
Die Betonung liegt allerdings auf: Wer gelernt hat, Gedichte zu interpretieren.
Mehr lesen„Das falsche Signal“ – Gedankensplitter zu einer überflüssigen Phrase
Nachrichtensendung, Talkshow, Dokumentation: Wo immer publikumswirksam debattiert wird, da ertönt es: das falsche Signal. Nicht als Störsignal in der Übertragung der Sendung, sondern im Sendungsbewusstsein. Die Steuerpläne der Bundesregierung, Rabattschlachten im Marketing, Gerichtsurteile, Betreuungsgeld, Studiengebühren oder diplomatische Zurückhaltung: alles falsche Signale. Ganz besonders beliebt im Moment (2014): die Rentenreform. Das falscheste aller Signale.
Beispiele seht ihr hier:
Mehr lesenBuchempfehlung: Mark Changizi: Die Revolution des Sehens
Über vier menschliche Superkräfte verfügt der Mensch, die unmittelbar mit seiner Art zu sehen und visuelle Informationen zu verarbeiten, zusammenhängen: Wir alle können demnach hellsehen, durch Dinge hindurchsehen, in die Zukunft schauen und Gedanken lesen.
Was hat es mit diesen Superkräften auf sich? Wie und warum haben sie sich entwickelt und sind sie unbegrenzt verfügbar? In seinem Buch über die Revolution des Sehens lädt Changizi zu neuen Betrachtungsweisen ein, ohne allerdings in eine bodenlose Spekulation zu verfallen.
Mehr lesen