Berichterstattung im SPIEGEL: die vornehmste Art, sich selbst zu entlarven

2015 wurde der Begriff „Lügenpresse“ zum Unwort des Jahres gekürt. Zu Recht, wie ich finde, denn wenn sich jemand schäbig verhält, muss man ihn nicht zusätzlich durch eine schäbige Wortwahl diffamieren, es reicht, wenn man die (vermeintlichen) Untaten aufdeckt. Auch der SPIEGEL berichtete damals über die Wahl sowie über Rügen, die die Darmstädter Jury Begriffen wie „erweiterte Verhörmethoden“ und „Russlandversteher“ erteilte.

Dumm nur, wenn dieselben Medien, die sich gegen Diffamierung wehren, ihre eigenen Prinzipien zerlegen, als gäbe es kein Morgen mehr, in dem Leser, die sich einen Rest Anstand bewahrt haben, fragen, wie „das“ geschehen konnte.

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Liveschalte zum Attentat

Über die bigotte Berichterstattung öffentlich-rechtlicher Medien

Als in der Türkei geputscht wurde, gab es in den öffentlich-rechtlichen Sendern zunächst kaum eine Reaktion. Während überall auf der Welt live berichtet wurde, konnte man hier gemütlich Musik hören oder den üblichen Serienquatsch anschauen, der einem Abend für Abend von unseren Sendern mit öffentlichem Auftrag so dargeboten wird.

Daran gab es viel Kritik und vielleicht wollte die ARD es gestern (22.07.2016) besser machen. Während des Attentats in München wurde stundenlang live gesendet. Zutage kam dabei kein Hintergrundwissen, wie auch, zu diesem frühen Zeitpunkt. Zutage kam dagegen, wie bigott diese Medien berichten, die Besonnenheit predigen und gleichzeitig Verdachtsmomente in die Welt setzen oder das Unheil herbeireden. Schön skandiert von Aussagen wie: Nichts Genaues weiß man nicht.

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