Was schreibst du gerade?

Wenn es nicht so absurd, fast schon zynisch klänge, würde ich sagen: Es war weder Mord noch Selbstmord, es war Fahrlässigkeit. Jene Fahrlässigkeit, aus der heraus wir annehmen, die Welt in unserem Kopf wäre real und es gäbe überhaupt keine andere aufrichtige Art zu denken und zu fühlen als die eigene. Jene Fahrlässigkeit, aus der heraus wir es versäumen, jeden Tag und jede Sekunde neu zu prüfen, ob wir wirklich lieben oder uns nur daran ergötzen, das Bild, das wir angestrengt von uns selbst erzeugen, in einem uns duldenden DU gespiegelt zu sehen.“

Zuerst dachte ich ja, es wäre nur eine Marotte, ein kurzes Verliebtsein in eine Idee. Aber so langsam merke ich: Da wartet etwas auf mich. Ein Thema, ein Stoff, der neu erzählt werden will. Auch wenn es anmaßend erscheinen mag, denn das Liebespaar, mit dem ich mich aktuell befasse, gehört zu den bekanntesten Liebespaaren Skandinaviens und so haben sich schon eine ganze Reihe besserer und bekannterer Autoren daran versucht.

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„Eine Liebesgeschichte aus Milch und Tönen“

Liebesgeschichten, die ausdrücklich als solche beworben werden, gehören eigentlich nicht zu meiner bevorzugten Lektüre. Insbesondere nicht, wenn das Cover in pastellfarbenen Tönen gehalten ist und der Klappentext mir bereits das Stöhnen und Seufzen der Protagonisten schildert, weil es sich um ein Genre handelt, das man heute „Frauenliteratur“ nennt.

Aber zum Glück ist bei diesem Buch alles anders, nicht nur die Umschlaggestaltung. Und zum Glück habe ich es gelesen, obwohl es als Liebesgeschichte beworben wird. Denn am Ende kam ich nicht umhin zu bemerken, dass dieses Buch so ziemlich alles auf den Kopf stellt, was man als Städterin so über das bäuerliche Leben und Denken zu wissen glaubt.

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