Unterwegs in Dänemark: Grillpølser, kontanter og hvidløgsdressing

Unser Wunsch, nach Dänemark auszuwandern, geht gerade zügig von der Planungsphase in die Umsetzungsphase über. Höchste Zeit also, nicht nur Dänischvokabeln zu pauken, sondern auch mal zu wagen, die neu erworbenen Kenntnisse anzuwenden, dachte ich mir, als wir vor zwei Tagen wieder in Richtung neue Heimat unterwegs waren. Dass es beim Spracherwerb aber eben nicht allein darauf ankommt, sprechen zu lernen, durfte ich beim Erwerb einer der bekanntesten dänischen Köstlichkeiten lernen: beim Kauf zweier Hotdog.

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Es geschah an der Tankstelle direkt hinter der deutsch-dänischen Grenze. Ich erkannte die Mitarbeiterin sofort wieder, sie war mir beim letzten Stopp durch ihre freundliche Art aufgefallen und durch die Ruhe, die sie in einem komplett mit Touristen überfüllten Verkaufsraum ausstrahlte.

Heute, an einem bereits kühlen Septembertag, war der Verkaufsraum fast leer und wir wollten unseren hungrigen Mägen einen leckeren dänischen Hotdog gönnen. Ich beschloss, dass es eine gute Gelegenheit wäre, mal meine jüngst erworbenen Dänischkenntnisse auszuprobieren.

„To grillpølser, tak“, (zwei Grillwürstchen, bitte) brachte ich immerhin über die Lippen, denn leider gab es nur die französische Hotdog-Variante. (Naja, ich glaube, ich habe „grillpølserne“ gesagt, aber sie sah mir das nach). Während die Mitarbeiterin dann die Brötchen vorbereitete, versuchte ich, mir die Namen der Dressings einzuprägen, die zur Auswahl standen.

„En med hvidløgsdressing og en med karryketchup“ (einen mit Knoblauchdressing und einen mit Curryketchup), betete ich stumm mehrfach vor mich hin. Die Dame, die mittlerweile schon wieder an der Kasse stand, winkte uns dann zu uns und fragte etwas.

„En med hvidløgsdressing og en med karryketchup“, antwortete ich brav und freute mich, dass es geklappt hatte. Doch sie sah mich skeptisch an und wiederholte ihre Frage.

Also unternahm ich den zweiten Versuch: „En med hvidløgsdressing og en med karryketchup.” Irgendwie verlor sie dann die Geduld und zeigte nur noch hilflos auf die Kasse.

„Kontanter eller kort?”, stand dort (Barzahlung oder Karte).

Au weia. 😀

Nachdem ich bezahlt hatte, gingen wir zurück zu den Würstchen. „En med hvidløgsdressing og en med karryketchup”, wiederholte sie lächelnd. Ich vermute, diese Vokabeln werden mich jetzt noch eine Weile begleiten. Wie auch die Erkenntnis, dass man immer erst genau hinhören sollte, bevor man antwortet. Denn eine neue Sprache zu lernen, erfordert alles Mögliche, nur eines gewiss nicht: sich sinnlos Vokabeln einzuprägen und sie zu Sätzen aneinanderzureihen.

Leseempfehlung: Oh, dieses Dänisch!

Ein unterhaltsamer Sprachführer von Reinhard Behr

Schon lange wollte ich Dänisch lernen und vor wenigen Wochen habe ich endlich begonnen – zunächst mal im Selbststudium. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass ich die Sprache relativ rasch erlernen würde – zumindest, um mich im Alltag halbwegs verständigen zu können. Die Grammatik ist einfach, der Wortschatz ähnelt in vielem dem Deutschen und Englischen. Wenn da nur nicht die Aussprache wäre!

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